Liebe Angehörige
Hier bieten wir Ihnen als Eltern, Pflegeeltern oder Angehörige eines Jugendlichen die
Möglichkeit, sich über uns und den eventuellen Aufenthalt Ihres Kindes hier bei uns
zu informieren.
MOSAIC
Associació Socio-Pedagògica per
Relacions Interculturals
Geschäftsführer: Tomasz Owczarski
Pädagogische Leitung: Kerstin Orth
Projektschulen: Wolfgang Praszel
ADRESSE
El Prat de Sant Pere 1
E-17850 Besalú (Girona)
Spanien
1. Was wünschen wir
uns von Ihnen?
Was können Sie von uns
erwarten und was wünschen
wir uns von Ihnen? Wie können
Sie helfen?
2. Was wünschen wir
uns von Ihrem Kind?
Mit welchen Vorstellungen und
wie ausgerüstet sollte Ihr Kind
zu uns kommen, damit der
Aufenthalt bei uns nicht zur
vergeudeten Zeit wird?
3. Was wünschen wir uns
vom Jugendamt und
Trägern
Wie arbeiten wir alle zusammen,
damit Ihr Kind den besten
Nutzen da heraus ziehen kann?
Liebe Angehörige
Ihr Kind, Geschwister oder Verwandter überlegt vielleicht gerade, sich für eine gewisse Zeit in ein Auslandsprojekt
zu begeben? Das Jugendamt hat vielleicht diesen Vorschlag gemacht und Sie möchten jetzt gerne wissen, was
das bedeutet?
Dann möchte ich versuchen Ihnen einen ersten Einblick zu geben:
Wenn Jugendämter oder Träger einen solchen Vorschlag unterbreiten, dann meist, nachdem viele verschiedene
Massnahmen schon stattgefunden haben und bisher nicht wirklich zum ersehnten Erfolg geführt haben. Eventuell
hat sich die Situation sogar noch verschlechtert?
Dafür kann es viele Gründe geben, auf die ich hier nicht eingehen möchte, sind sie doch zu sehr von vielen
Faktoren abhängig und jeder Jugendliche hat doch auch seine ganz eigene Geschichte und seine ganz eigene
Persönlichkeit.
Was aber stimmt, ist die Tatsache, dass man Jugendlichen auch dann noch helfen kann, wenn man fast schon die
Hoffnung aufgegeben hat!
Dann werden oft Auslandprojekte ins Spiel gebracht. Vielleicht ist das im ersten Moment eine Idee, die
Kopfzerbrechen bereitet?
Dabei wird die/ der Jugendliche aus ihrem/ seinem gewohnten Alltag und ihrer/ seiner Umgebung heraus
genommen und man bringt sie/ ihn recht weit weg, in einer neuen Umgebung unter. Alle Personen, mit denen
diese/ r Jugendliche dann zu tun haben wird, sind für sie/ ihn zuerst fremd. Die Sprache, die man dort auf der
Strasse spricht ist eine andere und die Kontakte zu den bisher gewohnten Personen wird erschwert oder für eine
Zeit sogar ganz eingeschränkt.
Das mag vielleicht hart oder schwierig klingen und das ist es speziell am Anfang auch. Aber in vielen Jahren der
Erfahrung hat sich wirklich gezeigt, dass man so auch noch „hoffnungslosen“ Fällen helfen kann.
Am Ende einer solchen Massnahme stehen dann die Jugendlichen und vielleicht auch ihre Familien und Freunde,
sehr oft an einem wirklichen Neuanfang, mit zum Teil erstaunlichen und positiven Veränderungen und es zeigt
sich, dass doch noch viel mehr in dieser/ m Jugendlichen steckte, als man noch vor kurzem zu glauben wagte.
Die Jugendlichen können dann oft deutlich reifer und mit weniger Schwierigkeiten im Alltag zurecht kommen.
Damit so eine Massnahme zum maximalen Erfolg führen kann, möchten wir Sie als Angehörige informieren und
wünschen uns, auch mit Ihnen eine gute Zusammenarbeit haben zu können. Im Gegenzug können wir Ihnen
dafür versprechen, dass wir wirklich helfen wollen und es gut meinem mit Ihrer/ m Jugendlichen. Wir können Sie
gerne regelmässig über die Situation hier vor Ort informieren. Und es gibt normaler Weise auch die Möglichkeit,
uns und Ihre/ n Jugendliche/ n hier zu besuchen oder von ihr/ ihm in Deutschland besucht zu werden.
1. Was können Sie von uns erwarten und was wünschen wir uns von Ihnen?
Sie, als wichtige Bezugsperson, können auch hier in der Entwicklung Ihrer/ s Jugendlichen eine wichtige Rolle
übernehmen! Dafür müssen Sie uns ein wenig vertrauen und z.B. wissen, dass Regeln von uns aufgestellt werden,
weil die Erfahrung gezeigt hat, das sie vorteilhaft für die Entwicklung des Jugendlichen sind. Nicht, um das Leben
ohne Sinn zu erschweren. Auch kann es sein, dass Regeln aufgestellt werden, die sich aus dem Zusammensein mit
der/ m Jugendlichen ergeben. Und sich an Regeln halten zu können, ist eines unserer Ziele in der Zusammenarbeit
mit den Jugendlichen. Wo im Alltag gibt es keine Regeln?
Wenn Sie uns und unsere Arbeit respektieren können und wissen, dass wir Erprobtes und Erlerntes anwenden,
dann können Sie zusammen mit uns zum besten Team für Ihre/ -n Jugendliche/ n werden.
Auch sind oft im Miteinander der Familien und Freundeskreise Gründe zu erkennen, weshalb es so läuft, wie es
bisher läuft. Wenn wir so etwas aufdecken, dann wünschen wir uns von den Eltern, dass auch sie an sich selbst
arbeiten können und so für Ihr Kind ein Vorbild sind. Auch hier hat die Erfahrung gezeigt, wenn auch die Eltern den
Mut dazu hatten, die Erfolge nicht sehr lange auf sich warten lassen und die Beziehungen zwischen allen
Beteilligten sich wirklich verbessern.
Möchten und können Sie das? Uns würde es sehr freuen.
2. Was wünschen wir uns von Ihrem Kind?
Die Jugendlichen, die zu uns kommen, werden dazu nicht gezwungen! Nein, sie entscheiden sich zwar oft aus der
Not heraus dazu, haben aber dennoch fast immer einen grossen Wunsch, Fortschritte in ihrem Leben zu machen.
Oft sind sie verzweifelt und mit ihrem Leben, so wie es gerade verläuft, nicht sehr zufrieden. Sie haben den grossen
Wunsch ein anderes, besseres Leben kennen zu lernen und haben irgendwo noch einen Funken Hoffnung. Und
damit kann man arbeiten!
Sie können Ihrer/ m Jugendlichen dabei helfen, an sich zu glauben und mit der Überzeugung ins Ausland zu
gehen, dass es für etwas gut sein wird. Veränderungen sind immer möglich. Versuchen Sie sie/ ihn dabei zu
unterstützen, daran zu glauben, das immer noch was geht. Glauben Sie an diesen Menschen!
3. Was wünschen wir uns vom Jugendamt und Trägern
Möglichst zusammen mit den Eltern, dem Jugendamt und dem jeweiligen Träger in Deutschland, möchten wir ein
gutes Team bilden, um den Jugendlichen bestmöglich zu helfen, sich kennen zu lernen, gemeinsam zu lernen und
sich weiter zu entwickeln. Dabei ist es wichtig, miteinander zu reden und sich gegenseitig über wichtige
Ereignisse, Entscheidungen und Gedanken zu informieren.
Nur so kann auch die/ der Jugendliche von einem starkem Team profitieren und sich bestmöglich unterstützt
fühlen. Schwierigkeiten im Umgang unter einander werden wir dabei versuchen aufzudecken und zu verbessern.
Im Interesse der Jugendlichen, um die es in erste Linie geht, aber auch im Interesse aller, um das Miteinander
möglichst leicht und angenehm zu gestalten. So machen auch wir alle gemeinsam unsere „Hausaufgaben“, so wie
wir es von den Jugendlichen erwarten.
Wünschen Sie noch mehr Informationen oder haben Sie Fragen? Dann freue ich mich auf ein persönliches
Gespräch mit Ihnen.
Mit freundlichen Grüssen
Kerstin Orth
(Pädagogische Leitung, Mosaic)
Hier können Sie sich den gesamten Text im PDF- Format herunter laden. Darin befindet sich auch eine Packliste, die Ihnen helfen soll, dem
Jugendlichen alle notwendigen Dinge mit zu geben, wenn er zu uns kommen soll.
Brief an die Eltern und Familienangehörigen